Erfolgreiches Online-Angebot freut Eltern und Schüler
„Mein Kind muss in die Online-Schule!“ Eine Aussage, häufig verbunden mit einem tiefen Stoßseufzer, verbinden sich mit dem Unterricht von zu Hause aus doch bei sehr vielen große Probleme. Systeme brechen zusammen, Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule gestaltet sich problematisch, die Abgabe von Aufgaben sorgt für Knatsch in Familien, die ihren Feierabend mit dem mühevollen Hochladen von Fotos und sonstigen Dateien verbringen müssen.
Auch die Realschule plus Rockenhausen befindet sich im Fernunterricht. Doch hier läuft vieles anders. „Unsere Schule hat sich monatelang Gedanken gemacht, wie ein effektiver Fernunterricht aussehen kann“, erläutert Harald Scheve, Schulleiter der RSROK. Bereits im letzten Schuljahr hatte sich die Realschule als Software-Lösung für Teams von Microsoft entschieden. Scheve meint: „Dies war eine gute Entscheidung. Unsere Schülerinnen und Schüler als auch Lehrkräfte können das Programm einfach bedienen und es funktioniert ohne Störungen.“
Ein Problem, das im ersten Lockdown der Schule zurückgemeldet wurde, war, dass für viele Schüler der normale Tagesablauf völlig verloren ging. „Dies hatte negative Auswirkungen auf das Lern- und Arbeitsverhalten der Kinder. Daher war uns wichtig, dass wir durch einen festen Online-Stundenplan die Rahmenbedingungen für einen stabilen Tagesrhythmus schaffen und einen annähernd ‚normalen‘ Schultag von 8 bis 13 Uhr gestalten. Dies bietet den Kindern Struktur und Halt“, berichtet Schulleiter Scheve. Aus den Erfahrungen des ersten Lockdowns heraus war jedoch auch klar: Videounterricht ist nicht gleich Präsenzunterricht. Sechs Stunden durchgehender Unterricht, wie im Präsenzstundenplan vorgesehen, wären weder für Lernende noch für Unterrichtende sinnvoll, „ganz im Gegenteil, das wäre psychologisches und pädagogisches Harakiri!“, bekräftigt Scheve.
Aus diesem Grund gibt es an der Realschule plus Rockenhausen für den Fernunterricht einen eigenen Stundenplan. Auf diesem finden sich pro Tag maximal vier, in den den höheren Klassen fünf Fachstunden mit einer Länge von 30 Minuten. Jeder Tag startet mit einer Klassenleiterstunde, um anstehende Probleme und Fragen zu klären und Anwesenheiten zu kontrollieren. Zwischen den Stunden gibt es einen Puffer von 15 Minuten, die als persönliche Pause, zur Klärung individueller Fragen mit dem Fachlehrer per Chat oder als Arbeitsphase genutzt werden können, um schriftliche Arbeitsaufträge zu bearbeiten.
„So endet ein Fernunterrichtsschultag spätestens um 12:45 Uhr. Die Stundentafel und die Dauer einer Unterrichtsstunde wurden gekürzt, sodass es nicht zu einer Überlastung der Schülerinnen und Schüler kommen sollte. Es gibt einige Fächer, für die wir den Video-Unterricht nicht als sinnvoll sehen. Im WPF-Bereich der Klassen 6 und 7, in Religion, BK und Sport findet kein Video-Unterricht statt. Hier werden stattdessen Aufgaben über die Lernplattform gestellt, die zu erledigen sind. Der Umfang ist dabei maximal auf 20 Minuten pro Woche geplant. Für Rückfragen zu diesen Arbeitsaufträgen steht der Fachlehrer über Teams zur Verfügung“, erläutert Harald Scheve das Herangehen.
Besonders stolz ist die Schulleitung auf eine Erfolgsmeldung der letzten Woche: „Wir konnten in den letzten Tagen alle Schülerinnen und Schüler mit iPads ausstatten, denn die Lieferung der Kreisverwaltung kam noch gerade rechtzeitig zum erneuten Lockdown. Schülerinnen und Schüler, die zu Hause keine Internetverbindung haben, können bei uns in der Schule in der Notbetreuung mitarbeiten.“
Nach den ersten Unterrichtstagen gemäß dem neuen Online-Stundenplan gab es eine Umfrage unter Eltern, Schülern und Lehrkräften. Wie wird die neue Struktur aufgenommen, wo bestehen noch Probleme, was läuft gut oder sollte verbessert werden?
„Insgesamt waren wir sehr zufrieden mit den Rückmeldungen. Wir haben viel Positives berichtet bekommen“, kann Thomas Halfmann, Konrektor der RSROK, zusammenfassend feststellen. „Es sind teilweise mehr Schülerinnen und Schüler im Online-Unterricht präsent als im normalen Präsenzunterricht. Auch unser Schulelternbeirat hat insbesondere die Organisation des Unterrichts gelobt.“ Das Fazit von Schulleiter Scheve: „Natürlich wünschen wir uns wie alle baldige Normalität, denn ein Fernunterricht – auch wenn er so gut läuft wie bei uns – ist kein Ersatz für den direkten Schüler-Lehrer-Kontakt! Doch bleibt festzustellen, dass die Realschule plus Rockenhausen in der aktuellen Situation bestmöglich aufgestellt ist.“