Kaffeestunde mit ukrainisches Müttern

Kaffee und Kuchen für unsere ukrainischen Mütter

Am 5.5.2022 fand eine Premiere in der Realschule plus Rockenhausen statt. Kam man um 14.00 Uhr in den großen Eingangsraum der Schule, wunderte man sich, denn es wurde hauptsächlich russisch und ukrainisch gesprochen.

Der Saal war in den Nationalfarben der Ukraine gelb-blau geschmückt; es duftete nach frisch aufgebrühtem Kaffee und leckerem Kuchen. Der Einladung der Schülervertretungen der IGS und RS+ waren fast alle Mütter unserer 27 ukrainischen Schüler gefolgt. Unter der Regie von Andreas Seibel, SV-Lehrer der RSROK, wurde dieser Nachmittag vorbereitet und durchgeführt.

Frau  Lösch, die Sprachlehrerin der Ukrainer an der RSRoK, konnte durch eine kompetente Simultanübersetzung die Sprachbarrieren spielend überwinden. Während sich die Anwesenden mit Kaffee und dem von der SV selbstgebackenen Kuchen stärkte, führte Schulleiter Harald Scheve durch den Nachmittag. Er führte aus, dass eine Willkommenskultur für die Ukraine eine Selbstverständlichkeit sei und dass wir alle in einer humanen Gesellschaft leben, die davon lebt, dass man sich gegenseitig helfe.

Er schilderte den Anwesenden, wie der Schulalltag für die ukrainischen Schüler aktuell organisiert ist. Aufgrund der hohen Schüleranzahl wurde der an der RSROK laufende Deutschkurs kurzerhand gesplittet. Jeder Schüler bekommt ab sofort 12,5 Stunden Intensivunterricht in der deutschen Sprache. In der kommenden Woche werden die Lernenden mit iPads des regionalen Kompetenzzentrums ausgestattet, so dass die Lerngeschwindigkeit hoffentlich noch zunimmt. Die Rückmeldung der Mütter zeigte, dass man mit der Organisation des Unterrichts und vor allem mit dem Unterricht von Frau Lösch sehr zufrieden sei.

Die Realschule Rockenhausen ist die Schule im Kreis,  die die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Nun ergab sich ein lebhafter Dialog. Viele Mütter wollten Genaueres über Schulabschlüsse, Übergänge etc. wissen. Auch das sensible Thema der Traumatisierung einzelner Kinder wurde angesprochen und vertieft. Es ist kein grundsätzliches Problem, dennoch haben einige Kinder mit den Nachwirkungen der Flucht und des Krieges zu kämpfen. Herr Scheve versprach hier einen Kontakt zu Psychologen herzustellen.

An diesem Nachmittag wurde auch viel gelacht – trotz der Traurigkeit der Fluchtsituation – und auch die Mütter untereinander unterhielten sich und knüpften Kontakte. Interessant waren auch einige Ausführungen zum ukrainischen Schulsystem, welches von Region zu Region    – ähnlich wie bei uns – unterschiedlich organisiert ist. Nach 90 intensiven und lebendigen Minuten war das erste ukrainische Mütterkaffee beendet. Einen besonderen Dank an Herrn Seibel und die SV unserer Schule und der IGS. Ich denke, dieses Event verdient es, nach den Ferien wiederholt zu werden.

Anregungen, ernstgemeinte Kritik und Tipps... gerne hier!

Eine Schule macht sich auf den Wg…!

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