Klasse 6a zu Besuch in der Klangwerkstatt

„Links. Grün. Drei. Lamborghini.“ Die Kommandos, die Michael Gärtner der Klasse 6a zuruft, sind eigentlich einfach und klar verständlich. Trotzdem haben einige Schülerinnen und Schüler an diesem Morgen Probleme, sie umzusetzen. Je nach Kommando sollen sie sich auf ihrem Stuhl nach vorne, links, rechts oder hinten beugen und für jede Bewegung gibt es vier Befehle, nämlich eine Zahl, eine Farbe, eine Richtung und eine Automarke. Auf den ersten Blick hat das natürlich überhaupt nichts mit Musik zu tun. Im Laufe des Vormittags dämmert es aber immer mehr Jugendlichen, dass die Hand-Auge-Koordination unerlässlich ist zum Musizieren.

Ort des Geschehens ist das Studio von Michael Gärtner, der sich in Enkenbach-Alsenborn eine Klangwerkstatt eingerichtet hat, in der er Schülerinnen und Schüler sowie Kindergartenkinder Musik näher bringt. Studiert hat Herr Gärtner Schlagzeug und Pauke in Nürnberg und München und arbeitet mittlerweile als Schlagwerker bei der Deutschen Radio-Philharmonie Kaiserslautern Saarbrücken. In Jeans, T-Shirt und Sneakers sieht er nicht unbedingt wie ein Orchestermusiker aus und als er sich den Jugendlichen noch mit den Worten vorstellt: „Ich komme aus der Oberpfalz, ihr könnt Michel zu mir sagen“, ist das Eis gebrochen.

Nach der oben geschilderten Aufwärmübung stellte Herrn Gärtner der Klasse 6a zunächst eine Reihe von Fellinstrumenten vor und erarbeitete gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern die Unterschiede in Aufbau und Klangerzeugung von Conga, Snare und Pauke. Anschließend durften die Jugendlichen selbst nach Herzenslust die verschiedenen Instrumente ausprobieren.

Im Anschluss wechselte die Klasse in den Nebenraum. Hier standen drei Schlagzeuge aufgebaut. Herr Gärtner erläuterte zunächst deren Aufbau und spielte dann einen einfachen Rhythmus vor. Danach hatten wieder die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, die Instrumente zu bespielen. Vier Schläge auf der Hi-Hat galt es zu spielen und bei jedem ersten Schlag musste man gleichzeitig die Bassdrum mit dem Fußpedal betätigen und bei jedem vierten Schlag die Snaredrum spielen. In der Theorie klingt das ganz einfach, doch die Jugendlichen merkten schnell, dass das Spielen mit Händen und Füßen, erstere auch noch über Kreuz, gar nicht so einfach war.

Nach dem Schlagzeugspiel gab es eine Pause und die Klasse freute sich über die gespendeten Waffeln und Törtchen.

Die nächste Instrumentengruppe, die Herr Gärtner vorstellte, waren die Stabspiele. Er erläuterte die Unterschiede zwischen Marimba, Xylofon und Vibraphon und spielte dann ein kurzes Stück vor. Dabei spielte er mit vier Schlägeln gleichzeitig, was in der anschließenden Ausprobierphase natürlich auch manch einer nachmachte.

Als letzter Punkt stand die Vertonung einer Geschichte auf dem Programm, bei der die Schülerinnen und Schüler eine ganze Reihe von Perkussions- und Effektinstrumenten nutzen sollten. Neben Donnerblechen, einer Windmaschinen, einer Glocke, verschiedenen Vogelstimmen, einer Lotusflöte kamen verschiedene Rasseln und Trommeln zum Einsatz und die Klasse hatte einen Heidenspaß.

Das Urteil der Klasse 6a fiel ähnlich aus, wie das der anderen Klassen, die in diesem Schuljahr bereits die Klangwerkstatt besucht hatten: Der Vormittag ging viel zu schnell vorüber und müsste unbedingt überholt werden. Die Realschule plus dankt nicht nur Herrn Gärtner, dass er seine Klangwerkstatt und sein Wissen den Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellte, sondern besonders Lydia Thorn Wickert und der Schöck-Familien-Stiftung, die diese wunderbare musikalische Erlebnis für die Jugendlichen ermöglichte.

Copyright Köhler

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