24.3.23 Rede zur Re-Zertifizierung – Berufswahl-Siegel

Rede zur Preisverleihung des Berufswahl-Siegels – 24.3.23

 

 

Auch ich möchte Sie als Gastgebende Schule herzlich begrüßen. Stellvertretend für all unsere Gäste und Ehrengäste möchte ich herzliche unsere liebe Frau Gauer und unseren Landrath Herrn Guth begrüßen.

Veränderungen sind oft sehr schwierig und zwingen uns aus der Komfortzone zu gehen.  Man muss Widerstände überwinden und gut argumentieren und überzeugen. Doch eine Schule, die unsere Schülerinnen und Schüler auf den Arbeitsmarkt gut vorbereitet, muss auch eine Schule sein, die sich stetig weiterentwickelt und den Dialog zum Beispiel mit den Betrieben und der Wirtschaft intensiviert.

Aus diesem Grund hat sich das Kollegium schon vor fast 2 Jahren auf den Weg gemacht… und ein dreiteiliges Konzept unter dem Leitmotiv „Fit fürs Leben“ zu entwickeln. Bo, Sport und Digitalisierung sind hier die Schlagworte.

Mit diesem Konzept hat man sich dann bei der Initiative „Schule der Zukunft“ beworben. Wohl auch das Konzept der Berufsorientierung, welches ständig weiterentwickelt wird, hat die Initiatoren überzeugt.

Unsere Schule ist eine von wenigen Realschulen plus landesweit, die als Schule der Zukunft vom Lande Rheinland-Pfalz ausgewählt wurde und die durch diese Initiative so bessere Werkzeuge bekommt, um sich als Schule neu zu positionieren. Dabei geht es nicht darum, alte Methoden einfach über Bord zu schmeißen, nur weil sie das Prädikat alt haben. Methoden, die an Schülern vorbeigehen, die nicht mehr greifen, um Wissen zu vermitteln, sollten genauso verändert werden in einer  Welt, die sich immer schneller verändert, in der das Wissen exponentiell zu-nimmt, in der z.B. auch KI eine immer größere Rolle einnehmen wird.

Meine Herschaften…In einer veränderten Welt, in einer Gesellschaft, die gefühlt immer schneller Krisen bewältigen muss, müssen wir als Lehrer trotzdem unseren Jugendlichen versuchen, eine optimistische Sichtweise der Dinge zu vermitteln. Uns als Lehrer, oft gescholten und lange Jahre als Sündenböcke für gesellschaftliche Fehlentwicklungen instrumentalisiert, kommt da eine Schlüsselrolle zu, die wir gerne und immer noch mit viel Engagement und Enthusiasmus annehmen. Der Lehrer als reiner Wissensvermittler ist heute eigentlich obsolet; es kommt darauf an, den Schüler*innen heute eine Orientierung, ein Kompass zu sein. Wir sind gefordert, ihnen gute Werkzeuge mit an die Hand zu geben, mit denen sie auch in Zukunft weiter lernen können. Denn, meine Damen und Herren, wir wissen heute schon, dass oft eine Ausbildung nicht reichen wird, dass wir uns ständig fortbilden müssen, dass manche Kinder wahrscheinlich mehrere Berufe lernen müssen. Das heißt also, dass eine Schule der Zukunft Kindern nachhaltig beibringen muss, wie man effizient lernt, Dinge einordnet und klassifiziert.

Ich bin wirklich sehr erfreut, dass sich der Donnersbergkreis schon seit Jahren gerade um die Berufsorientierung der Schüler intensiv kümmert und die Schulen in der Weiterentwicklung dieses wichtigen Pfeilers von Bildung unterstützt. Da ich den Blick auch über den Kreis haben, kann ich sagen, dass ich diese Situation einzigartig gut finde! Schon vor Jahren haben Schulen auch im Nachbarkreis versucht, unsere Frau Gauer abzuwerben und sich ebenfalls für das Berufswahl-Siegel zu qualifizieren….aber das ist eine andere Geschichte.

Hier arbeiten alle zum Wohle unserer zukünftigen Generation zusammen: Schulträger, Schulen, Wirtschaft, die Kammern, Agentur für Arbeit etc.

Gerade bei der Vorbereitung des Prüfungstages stellt man als Schule auch die eigene BO immer wieder in Frage. Machen wir alles richtig? Warum brechen immer noch Jugendliche der Berufsorientierung Praktika ab, obwohl dies oft die einzige Chance ist, in eine Ausbildung zu kommen? Im Zuge der Vorbereitung auf diesen Tag haben wir – an dieser Stelle gilt mein Dank auch an meine Kolleg*innen: Frau Rößel und Hr. Daum –  ganz konkret unsere BO dahingegen modifiziert, dass wir z.B. zum ersten Male eine BO-Woche im Januar begangen haben, in der Schüler vieles über ihre Stärken und Schwächen, über das Know-how von Assessements und Bewerbungen sowie von Vorstellungsgesprächen erfahren haben. Auch haben wir konkret einige Unternehmen und Institutionen eingeladen, damit sie mit den Schülern an einem extra-Tag diskutieren können.

Ich sprach vorhin von Visionen und Zukunftsträumen, die für die Schulen m.E. von zentraler Bedeutung sind. Ein Schulleiter, ein Kollegium, ein Landrat ohne Versionen ohne ein positives Bild der Zukunft kann die unbekannten Herausforderungen der Zukunft nicht parieren….

Eine Vision gehen wir gerade konkret an, nämlich eine BO-Messe für das Nordpfälzer Land. Wir haben schon einen ersten Planungstisch mit vielen Beteiligten hinter uns. In diesem Treffen war Credo: Wir wollen eine große Messe für Rockenhausen… für unsere Schüler und die Region! Wir werden dies gemeinsam umsetzen als Wirtschaftsförderung des Kreises, als IHK, HWK, Agentur für Arbeit und mit allen weiterführenden Schulen aus Rockenhausen und Winnweiler… und wer weiß, vielleicht gibt es diese Messe dann jedes Jahr und jedes Jahr an einem anderen Ort….

Ich denke, wir sind mit der Berufsorientierung auf einem sehr guten Weg, ich freue mich auf die nächsten Jahre, in denen wir noch viel und heiß diskutieren werden, in denen wir aber bestimmt noch viele Dinge in der Berufsorientierung weiterentwickeln werden.

Hoffnung macht mir die tolle Gemeinschaft -auch über die Schule hinaus –  das gemeinsame Ringen um Lösungen und Auswege, das Umsetzen von Visionen in Realität… 

Ich freue mich auf die nächsten Jahre mit Ihnen allen und insbesondere mit Frau Gauer!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit;

 

Anregungen, ernstgemeinte Kritik und Tipps... gerne hier!

Eine Schule macht sich auf den Wg…!

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